Ätherische Öle

Zusammensetzung

  • in der Pflanze meist begleitet von lipophilen, nicht-flüchtigen Substanzen wie Gummi oder Harzen
  • über 1000 verschiedene chemische Substanzen bekannt

Monoterpene

  • Kohlenwasserstoffverbindungen
  • Grundgerüst: 10 C-Atome, Grundbaustein: Isopren
  • lineare und zyklische Kohlenwasserstoffe z. B. Limonen, Ocimen, Phellandren, α-Pinen, α-Terpinen

Sesquiterpene z. B. α-Bisabolol, α- und β-Caryophyllen, Chamazulen, Farnesol

Terpenoide

  • Aldehyde z. B. Ciitronellal
  • Alkohole z. B. Borneol, Geraniol, Linalool, Menthol
  • Ether z. B. Cineol, Eugenol, Vanillin
  • Ester
  • Ketone z. B. Campher, Carvon, Fenchon
  • Oxide und Säuren
  • Aromaten
    • Aldehyde
    • Phenole z. B. Carvacrol, Thymol
    • Phenylpropanoide z. B. Anethol, Apiol, Estragol, Zimtaldehyd
    • Furanocumarine z. B. Coriandrin

Die Zusammensetzung der ätherischen Öle ist abhängig von

  • Genetik
  • Umwelteinflüssen wie Boden, Klima, Licht, Düngung

Bedeutung für die Pflanze

  • lipophile Zellgifte
    Ätherische Öle werden daher aus der Zelle, die sie bildet, heraus geschleust und in besonderen Zellräumen. Eine Sekundärreaktion in diesen Räumen ist möglich. Die ätherischen Öle sind hier jedoch abgeschirmt vom übrigen Gewebe. Sie befinden sich z. B. in
    • Ölzellen
    • interzelluären Exkreträumen
    • Drüsenhaaren
      Die Zahl der Drüsenhaare ist bereits in der Knospe festgelegt, an Größe können sie aber zunehmen.
  • Energiereserve
    Ätherische Öle können metabolisiert und von der Pflanze genutzt werden.
  • Fraßschutz
    Ätherische Öle verhindern, dass die Pflanze Tieren zum Opfer fällt.
  • Infektionsschutz
    Ätherische Öle schützen vor Befall durch Bakterien oder Pilze.
  • Duftstoffe
    Ätherische Öle locken Insekten für die Bestäubung an.
  • Schutz vor konkurrierenden Pflanzen
    Ätherische Öle hemmen die Samen- und die Keimentwicklung von konkurrierenden Gewächsen.

Eigenschaften

  • stark duftend
  • anfällig für Oxidation → toxische Oxidationsprodukte
  • nicht bzw. schlecht wasserlöslich → Tee abdecken
  • gut löslich in Fett und Alkohol

Pharmakologische Wirkung (Auswahl - je nach Substanz)

  • antibakteriell, antiviral, fungizid
  • appetitanregend über Geruch und Geschmack
  • spasmolytisch
  • karminativ
  • expektorierend
  • antiinflammatorisch
  • sedativ
  • durchblutungsfördernd

Wirkung der ätherischen Öle in der TCM

  • Oberfläche öffnend & Schweiß treiben
  • leiten exogenen pathogenen Faktor bei akuten Geschehen aus  → 1 EL / Tasse 5 min. ziehen lassen
    Sie eliminieren
    • Wind-Hitze
    • Wind-Kälte
    • Feuchtigkeit
    • Schleim
  • beruhigen Shen
  • stark Leber-Qi bewegend (10-15 min. ziehen lassen) und Qi regulierend
  • erwärmend 
    Pfefferminze, Eukalyptus kühlen

Ätherische Öle werden in der Aromatherapie isoliert angewendet. Sie befinden sich vor allem in Tinkturen und können für äußerliche Anwendungen wie Einreibungen, Auflagen und Wickel oder Bäder zudem in fetten Ölen gelöst werden.

Nebenwirkungen

  • Allergien
  • Hautreizung (Campher, Rosmarin, Senföl)
  • Leber- und Nierenschäden bei Überdosierung

Kontraindikationen

  • Schwangerschaft (zu stark bewegend)
  • Hitzeprozesse, Leber-Feuer
  • Innerer Wind
  • Blut- / Yin-Leere mit Leerer Hitze
  • bekannte Unverträglichkeit