Fette, fette Öle und Fettsäuren

Fette & fette Öle

Definition

  • meist Triester von Glycerol und in der Regel unterschiedlichen Fettsäuren (= Triglyceride), wobei häufig eine Säure, nämlich die Ölsäure überwiegt

Vorkommen

  • Bestandteil aller lebenden Zellen
  • Samen und Früchte enthalten bis zu 20-60 % Reservefette
    • Samen: Teil des
      • Nährgewebes
      • Embryos (v. a. der Keimblätter)
    • Frucht:
      • Teil des Perikarps

Eigenschaften

  • unbeständig
    • werden durch Lipasen aufgespalten
      Quelle der Lipasen können auch Mikroorganismen sein
    • ungesättigte Fettsäuren sind anfällig für Oxidation, welche durch Chlorophyll, Schwermetalle, Licht und Wärme begünstigt wird
    • verharzen oder werden ranzig
      durch Doppelbindungen oxidationsanfällig → ranzig
  • fette Öle sind bei Raumtemperatur flüssig
  • Schmelztemperatur mittelkettiger & ungesättigter Fettsäuren ist niedriger als diejenige langkettiger und gesättigter Fettsäuren
  • nicht wasserlöslich → nicht im Tee
  • fettlöslich → in Ölen in nennenswerten Mengen
  • löslich in Alkohol → in Tinkturen und alkoholischen Extrakten je nach Pflanze in geringen Mengen
  • Resorption braucht Gallensäuren als Emulgatoren

Bedeutung

  • Energiereichste Nährstoffklasse
  • Energiequelle für den Organismus
  • Energiereserve für den Körper
  • Trägerstoff für die Resorption fettlöslicher Vitamine
  • Ausgangsstoff für die Synthese körpereigener Stoffe
  • Beteiligung am Aufbau von Zellmembran und Lipoproteinen

Wirkung der Fette in der TCM

  • tonisieren Qi, Yang, Yin und Blut
  • nähren
  • befeuchten

Fettsäuren

Einteilung & Bedeutung

  • Kurzkettige Fettsäuren < 6 C-Atome
  • gebildet vom Mikrobiom aus resistenter Stärke
  • Nährstoff für das Mikrobiom und wichtig für die intestinale Immunabwehr
  • mittelkettige Fettsäuren 6-12 C-Atome
  • langkettige Fettsäuren > 12 C-Atome

Gesättigte Fettsäuren

  • Aufbau: CH3 – (CH2)x – COOH → keine Doppelbindungen
  • Beispiele
    • Laurinsäure 12:0 (= 12 Kohlenstoffatome, 0 Doppelbindungen)
    • Palmitinsäure 16:0
    • Stearinsäure 18:0

Einfach ungesättigte Fettsäuren

  • Aufbau analog gesättigte Fettsäuren, aber mit 1 Doppelbindung
  • Beispiele
    • Palmitoleinsäure 16:1 (ω9)
    • Ölsäure 18:1 (ω9)
    • Erucasäure 22:1 (ω13)
  • Palmitolein- und Ölsäure können vom tierischen Organismus selbst gebildet werden.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren

  • Aufbau analog gesättigte Fettsäuren, aber mit mehr als 1 Doppelbindung
  • Beispiele
    • Linolsäure 18:2 (ω9,12)
    • α-Linolensäure 18:3 (ω9,12,15)
    • γ-Lionlensäure 18:3 (ω6,9,12)
    • Arachidonsäure (Muttersubstanz der Prostaglandine)
    • Eicosapentaensäure (Algen, Fisch)

Wirkung der fetten Öle in der TCM

  • tonisieren Qi, Yang, Yin und Blut
  • nähren
  • befeuchten

Wachse

Definition

  • Estergemische von höheren Fettsäuren mit höheren Alkoholen
  • widerstandsfähig gegen chemische Angriffe
  • gelangen aus den Zellen der Epidermis an die Oberfläche, wo sie erstarren