Alkaloide

Definition

stickstoffhaltige, basische, in der Zelle als Salz oder Aminoxid vorliegende Verbindungen – es sind über 10.000 Alkaloide bekannt, wobei nicht alle stickstoffhaltigen Naturstoffe  den Alkaloiden zugeordnet werden. Sie werden aus heterocyclische Aminosäuren (Asparaginsäure, Glycin, Histidin, Ornithin, Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin) gebildet, durch Sekundärreaktionen variiert und schließlich in extraplasmatischen Räumen gelagert.
Alkaloide werden in unterschiedliche Gruppen gegliedert.

Eigenschaften

  • zählen zu den biologisch aktivsten Naturstoffen, daher stark wirksam und toxisch bei Überdosierung
  • wasser- und ethanollöslich

Bedeutung für die Pflanze

  • Fraßschutz
  • Fraßschutz für Insekten, die sie aufnehmen
  • Infektionsschutz

Pharmakologische Wirkung

  • Wirkung auf das Nervensystem
    basische Stickstoffverbindungen arbeiten im Körper physiologisch als Neurotransmitter
    • Agonisten von Neurotransmittern
      • Morphin
      • Cocain
    • Antagonisten von Neurotransmittern
      • Hyoscyamin
      • Scopalamin
    • verstärkte Freisetzung von Neurotransmittern
    • Verstärkung der Wirkung von Neurotransmittern
      • Adrenalin durch Ephedrin
    • Enzyminhibitoren
  • Hemmung der Zellteilung

Wirkung der Alkaloide in der TCM

  • Katalysatoren für Prozesse im Körper
    • entgiftend, ausleitend, zellulär reinigend
  • Bezug zum Nervensystem (s. o.)
    • Shenbezug – Wirkung aufs ZNS
      • ausgleichend
      • entkrampfend
  • beeinflussen die Wärmeregulation und die Herztätigkeit
    Besenginster, Erdrauch, Ephedra (Rp), Traubensilberkerze, Baldrian
  • Geschmack: scharf oder bitter