Wissenschaftlicher Name: Mentha piperita
Pharmazeutischer Name: Menthae folium
Synonyme: Edelminze, Gartenminze
Familie: Lamiaceae (Lippenblütler)
Die Pfefferminze gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist ein sogenannter Bastard, eine Hybride, weil sie aus der Kreuzung der Krausminze (Mentha spicata) und der Wasserminze (Mentha aquatica) hervorgegangen ist. Ihren Namen verdankt sie ihrem pfefferig scharfen Geschmack.
Es sind unterschiedliche Varianten der Pfefferminze bekannt. Das Kraut wird bis zu einen Meter hoch und bildet zahlreiche Ausläufer. Seine dunkelgrüne und die hellgrüne Varianten haben rötlich durchzogene Stängeln und Blätter. Die Blattform reicht von lanzett- bis eiförmig, wobei die Blattnervatur violett gefärbt sein kann. Die weißen bis rosa- oder lilafarbenen Lippenblüten bilden sich an den Stängeln in den Blattachseln oder ährenförmig am oberen Ende der Stängel.
Die Pfefferminze entstand wahrscheinlich Ende des 17. Jahrhunderts spontan aus der Kreuzung der Wasserminze (Mentha aquatica) mit der Krauseminze (Mentha spicata). Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie bereits in England angebaut. Den botanischen Namen "Mentha" erhielt sie von der Nymphe "Minthe", die sich einer griechischen Legende zufolge in eine Minze verwandelt haben soll. Der Geschmack der Blätter brachte ihr den Beinamen "piperita" aus dem Lateinischen ein, das gepfeffert bedeutet. Der deutsche Name ist eine Übersetzung der wissenschaftlichen Bezeichnung.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Wind-Hitze eliminierendes Kraut - schwebend
Feuer ableitendes Kraut (Hitze im Yangming klärendes Kraut)
Ausführlich werden die Syndrome unter Syndrome und Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die zur Behandlung der entsprechenden Syndrome eingesetzt werden können.
Je nach Indikation werden zum Teil abweichende Dosierungen angegeben. Sie sind in der Monographie der EMA zusammengefasst. Relevante Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Bei den Überlieferungen rund um die Minze ist leider unklar, um welche Minze es sich handelt. Beim Totenkult der Ägypter war sie jedenfalls verbreitet und wurde Gräbern beigefügt. Der griechischen Sage zu Folge entstand die Minze als Persephone, Göttin der Unterwelt und der Fruchtbarkeit, die Affäre ihres Gatten Hades, dem Gott der Unterwelt, mit der Nymphe Minthe beendete. Persephone verwandelte Minthe in eine Minze. Die Römer schätzten die Minze bereits als Heilpflanze.
In der Antike schmückten sich Ledige ebenso wie Bräute und Bräutigame mit Minzkränzen. Bis ins 14. Jahrhundert galt die Minze als Symbol leidenschaftlicher Liebe. Aus diesem Grund sollten Soldaten sie schon seit der Antike meiden meiden. So warnten beispielsweise schon die alten Griechen davor, die Minze während des Krieges anzubauen oder zu ernten.
Die Minze sollte aber auch vor Dämonen schützen und gehörte daher in Mittelalter und Neuzeit in jeden Zaubertrank. Um den Kopf zu kühlen, hatte man einst immer etwas Minze dabei. An Mariä Himmelfahrt wurde sie geweihte Minze zu Hause und im Stall als Glücksbringer aufgehängt. Glücklich konnte sich einst schätzen, wer eine blühende Minze an Johanni, dem 24. Juni, fand: ewiges Glück war dieser Person dem Vernehmen nach sicher. Alternativ konnten man sie im Garten anpflanzen, wo sie für Reichtum sorgen sollte. Die Seefahrer schwörten ebenfalls auf die Minze, denn sie sollte das Trinkwasser auf hoher See möglichst lange frisch halten.
> Bone K, Mills S. Principles and Practice of Phytotherapy. London 2017
> Blaschek W (Hrsg.). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart 2016
> Schilcher H. Leitfaden Phytotherapie. München 2016
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