Wissenschaftlicher Name: Propolis
Pharmazeutischer Name: Propolis
Synonyme: Bienenharz, Bienenleim, Kittharz, Kittwachs, Stopfwachs
Propolis ist ein von Bienen produziertes Harz. Sie sammeln die Ausgangsstoffe in der Natur: Harz und Wachs stammen von Bäumen, Pollen und ätherisches Öl von Blüten. Das mit Drüsensekreten vermischte Harz transportieren die Bienen auf dem Heimflug mit ihren Hinterbeinen, wo die Arbeiterinnen es abknabbern. Pro Flug bringt eine Biene ungefähr 10 mg Propolis mit. Unter Zusatz von enzymreichem Speichel der Bienen entsteht eine aromatisch duftende, klebrige, gelbbraune Masse, mit der die Bienen ihren Bienenstock abdichten, um die Temperaturen im Bienenstock wetterunabhängig konstant zu halten. Dies ist für die Aufzucht vom Nachwuchs des Bienenvolks wichtig. Außerdem werden Feinde oder Eindringlinge wie Schnecken oder Mäuse so davon abgehalten, in den Bienenstock zu gelangen. Gelingt es ihnen dennoch einzudringen, werden sie mit Propolis umhüllt.
In einem Bienenstock liegt die Raumtemperatur bei ungefähr 35 °C. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Ideale Voraussetzung für das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilz. Bienen nutzen Propolis deshalb nicht nur zum Abdichten, sie überziehen auch die Oberflächen ihrer Waben und Abfälle mit dem Harz. Dieser hemmt dann das Wachstum von Mikroorganismen oder tötet sie ab.
Imker können Bienenwachs abkratzen oder auf Gittern, die sie in den Bienenstock legen, sammeln.
Der Name Propolis setzt sich aus "pro" für "vor" und "polis" für "Stadt" zusammen. Er bezieht sich darauf, dass Propolis häufig an den Fluglöchern von Bienenstöcken zu finden ist.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Lunge mit Oberflächen und Haut, Magen
Propolis wird neben der Behandlung von Erkältungsbeschwerden vor allem zur Linderung von Erkrankungen der Haut und Schleimhäute genutzt. Es hat damit einen Bezug zum Magen und zur Lunge. Es aktiviert und tonisiert dabei das Weiqi. Dabei kühlt es Hitze im Magen.
Weiqi aktivierendes und die Oberfläche öffnendes Kraut
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Tinktur
Lutschtabletten
Mundwasser, Nasenspray, Salbe
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Vor der ersten Anwendung von Bienenprodukten sollte man einen Allergietest machen. Hierzu trägt man eine Propolis auf die Unterarminnenseite oder in der Armbeuge auf. Kommt es in der Folge zu einer Rötung oder treten Hautausschläge mit Juckreiz auf, sollte man Propolis meiden. Im nächsten Schritt gibt man anfangs nur eine kleine Menge Propolis auf die Zunge. Wird diese gut vertragen, kann die Dosis schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert werden.
Es sollte nur rückstandskontrollierte Ware mit chargenspezifischem Analysezertifikat verwendet werden.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 12 Jahren. Die Anwendung wird daher nicht empfohlen. Schwangere und stillende Mütter sollten Propolis daher nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden.
Propolis kann die Wirkung von Gerinnungshemmern verstärken und sollte nicht mit diesen kombiniert werden. Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
* Die exakte Zusammensetzung hängt vom Standort des Bienenstocks und den im Umkreis wachsenden Pflanzen ab.
Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Propolis wird seit der Antike medizinisch genutzt. Die Ägypter verwendeten das Kittharz bei Mumifizieren. Sie setzten es zudem wie die Griechen und Römer bei der Versorgung von Hauterkrankungen und Wunden ein. Diese Anwendung wurde auch im Mittelalter fortgesetzt. Aber auch der Nutzen von Propolis bei Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts und Atemwegserkrankungen wurde in der Volksmedizin geschätzt.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen:
> Zulhendri F, Lesmana R, Tandean S et al. Recent Update on the Anti-Inflammatory Activities of Propolis. Molecules. 2022 Dec 2;27(23):8473.
> Przybyłek I, Karpiński TM. Antibacterial Properties of Propolis. Molecules. 2019 May 29;24(11):2047.
> Pasupuleti VR, Sammugam L, Ramesh N, Gan SH. Honey, Propolis, and Royal Jelly: A Comprehensive Review of Their Biological Actions and Health Benefits. Oxid Med Cell Longev. 2017;2017:1259510.