Wissenschaftlicher Name: Pollen
Pharmazeutischer Name: Thyphae pollen
Synonyme: Blütenstaub, Pollen
Bei Blütenpollen handelt es sich um eine pulverförmige Masse der Staubblätter von Samenpflanzen, die aus Pollenkörnern besteht. Durch Pollen werden die männlichen Keimzellen zu den weiblichen Zellen transportiert. Blütenpollen sind mest gelb, können aber auch grün oder dunkelbraun sein. Sie werden mit dem Wind, mit Wasser und von Tieren, vor allem von Insekten, verbreitet.
Pollenkörner entstehen in den Pollensäcken des Staubblatts. Teilt sich eine Pollenkornmutterzelle (= Mikrosporenmutterzelle) entstehen dabei vier Pollenkörner, die reifen, sich erneut teilen und schließlich trocknen. Sie enthalten zahlreiche Reservestoffe wie Proteine, Kohlenhydrate und Lipide. Ein Gramm Blütenpollen entsprechen ungefähr 14.000 Blütenstaubkörnern.
Bienen sammeln die Pollen. An ihren Hinterbeinen befinden sich sogenannte Pollenkämme, mit denen sie Blütenstaub aus ihren Haaren kämmen und in einem Körbchen sammeln können. Um ihre Transportfähigkeit zu verbessern, werden sie mit Honig, Tau und Nektar verklebt. Im Nest geben Bienen die Pollen an ihre Arbeiterinnen weiter. Diese speicheln Pollen ein, vermischen sie mit Drüsensekreten und fermentieren Pollen. Dabei verlieren die Pollen ihre Keimfähigkeit. Von einer Propolisschicht umschlossen, ist dieses sogenannte Bienenbrot weniger anfällig für Bakterien und Pilze. Den Bienen dient Bienenbrot, das sie aus fermentierten Pollen zubereiten, als Futter - unter anderem zum Überwintern.
Imker streifen einen kleinen Teil der Pollen von den Bienen ab, wenn diese ins Nest zurückkehren. Die feuchten Pollen werden dann umgehend getrocknet.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Leber, Perikard
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Bei der Auswahl des Produkts sollten Präparate, die auf Rückstände und schädliche Belastungen nachweislich kontrolliert wurden, bevorzugt werden.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Blütenpollen hemmen die Blutgerinnung und sollten nicht mit entsprechend wirkenden Arzneistoffen kombiniert werden.
Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Blütenpollen wurden schon in der Antike medizinisch und als Nahrungsmittel genutzt. Auch in der chinesischen Medizin sind sie fester Bestandteil. Hierzulande sind sie als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar.
> Österreichische Gesellschaft für Apitherapie
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