Rezepturenlehre

Bestandteile einer Rezeptur und ihre Wirkung

Basis einer effektiven Rezeptur ist die richtige Diagnose, auf deren Grundlage eine Therapiestrategie entwickelt wird. Für den schnellen Weg von den Beschwerden zur Diagnose nach den Kriterien der chinesischen Medizin kann hier ein Diagnosebogen heruntergeladen werden. Er gliedert sich in drei Schritte. Die Felder in Schritt 2 sind nur auszufüllen, wenn sich Hinweise im ersten Schritt ergeben haben, dass hier ein Ungleichgewicht zu suchen ist. 

Eine Rezeptur setzt sich darauf aufbauend aus folgenden Bestandteilen zusammen:

  • Kaiser
    Hauptkraut der Mischung, das von der Menge überwiegt und von der Wirkung viel abdeckt
  • Minister
    Heilpflanze, die den Kaiser in seiner Wirkung unterstützt
  • Botenpflanze
    gibt die Wirkrichtung zum Organ oder einem Körperteil vor
  • Assistenten
    ergänzen die Wirkung
    • Polizeikräuter
      • korrigieren den Geschmack
      • korrigieren das thermische Verhalten der Rezeptur
      • verhindern Überdosierungen bzw. Schädigungen von Yin / Yang

Auf die richtige Mischung kommt es an

Teemischung mit 7 Kräutern

  • Kaiser – Minister – Bote wiegen ungefähr 100 g von 200 g
  • 4 Assistenten wiegen zusammen ungefähr 100 g von 200 g
  • Teemischungen mit 7 Kräutern decken häufig ein breiteres Wirkspektrum ab

Teemischung mit 5 Kräutern

  • Kaiser – Minister – Bote wiegen ungefähr 100 g
  • 2 Assistenten wiegen zusammen ungefähr 50 g
  • Teemischungen mit 5 Kräutern wirken oft spezifischer

Verschiedene Darreichungsformen kombinieren

Teemischungen können gut zusammen mit anderen Darreichungsformen angewendet werden. So kann man zusätzlich eine Pflanze als Gemmomazerat, Fluid- oder Trockenextrakt, spagyrische Essenz, Öl, Presssaft oder Muttersaft empfehlen. Ebenso kann man dem letzten Schluck vom Tee einige Tropfen einer Tinktur zugeben. Einige Arzneipflanzen können auch als Pulver, Mus (z. B. Hagebuttenmark) löffelweise oder als Samen angewendet werden.

Bestandteile optimal portionieren

Dosierung

  • stark schmeckende Kräuter niedrig dosieren z .B. Kamille
  • leichte Kräuter niedrig dosieren z. B. Blüten wie Taubnesseln oder Lavendel
  • Geschmäcker und Temperatur abstimmen
    Tees daher so zusammenstellen, dass sie
    • nicht zu bitter sind
    • nicht zu scharf sind
    • befeuchtende, kühlende, wärmende und trocknende Bestandteile haben
    • ausgewogen wirken
    • zum Temperaturbedürfnis der Patienten passen