Wissenschaftlicher Name: Lycopus europaeus
Pharmazeutischer Name: Lycopi h.
Synonyme: gemeiner Wolfstrapp, Wolfshuf, gemeiner Wasserandorn, Uferwolfstrapp, Zigeunerkraut
Familie: Lmiacea (Lippenblütler), Unterfamilie Nepetoideae
Der Wolfstrapp ist ein Lippenblütler, der Unterfamilie der Katzenminzenartigen. Das heißt, er gehört zu den eher wohlriechenden Lippenblütlern. Dass sein Duft jedoch sehr unscheinbar ist, liegt an seinem bevorzugten Lebensraum: Ufer, Feuchtwiesen, Böschungen, Teichränder und Flußauen. Wolfstrapp mag nährstoffreichen Boden, der eher basisch als sauer ist. Er verträgt auch Schatten. Ätherische Öle wie bei Lavendel und Rosmarin werden so nicht gebildet, denn die Pflanzen brauchen dafür doch einiges an Sonnenlicht.
Die ganzen Pflanze macht den Eindruck einer komischen Brennessel, denn der Wolfstrapp wächst ähnlich wie sie gerne in Horsten. Der Grund dafür ist, dass sie sich unterirdisch über Ausläufer verbreiten kann. Die weißen Lippenblüten stehen in Quirlen und sind sehr klein. Die Blätter fallen durch eine sehr ausgestaltete Zähnung auf, die dann doch anders ist als bei der Brennessel. Je nach Standort variiert die Blattform und kann auch mehr grob gesägt sein. Sie stehen kreuzgegenständlich und das in einer sehr ordentlichen Art und Weise.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Herz, Schilddrüse, Leber
Wolfstrapp ist eine gute Heilpflanze für Hitze im Herzen und feurige Zustände. Er bewegt Leber-Qi und Herz-Qi und er kann den Shen beruhigen. In kleinen Mengen einer Rezeptur zugesetzt (z.B.: 20g in 200g Tee) kann er gut über einen längeren Zeitraum bei Leere-Hitze mit agitiertem Shen gegeben werden. Die Diagnostik muss stimmen, sonst gibt es Nebenwirkungen. Bei feurigen Zuständen kann er bis 40g pro 200g hochdosiert werden. Kombiniert mit anderen passenden Heilkräutern entfaltet er seine positiven Eigenschaften.
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Wolftrapp sollte immer einschleichend dosiert werden und nicht plötzlich abgesetzt werden. Er sollte vielmehr ausgeschlichen werden. Die Wirkung setzt nach und nach ein. Der Einsatz sollte immer mit in der Anwendung von Wolfstrapp erfahrenen Behandlern erfolgen und nur nach vorangegangener Diagnostik.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit. Wegen seiner hormonellen Wirkung und weil er die Milchbildung beeinträchtigen kann, soll er in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Auch für Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren fehlen Daten zur Sicherheit. Die Anwendung wird daher nicht empfohlen.
Wolfstrapp sollte nicht mit Schilddrüsenhormonen oder Thyreostatika kombiniert werden. Vor einer Untersuchung der Schilddrüse mit Radioisotopen muss er abgesetzt werden, damit das Ergebnis nicht beeinflusst wird. Mit welchem Vorlauf er abgesetzt werden sollte, sollte mit den behandelnden Ärztinnen besprochen werden. Weiterhin kann Wolfstrapp unter Umständen die Wirkung von Anithypertensiva verstärken. Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
wenig
Die Zusammensetzung der Pflanzenstoffe kann sich je nach Standort, Klima und Zeitpunkt der Ernte der Arzneidroge sowie dem Auszugsmittel und der Darreichungsform unterscheiden. Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen: