Wissenschaftlicher Name: Cassia senna (= Cassia acutifolia; Alexandriner- oder Khartum-Senna); Cassia angustifolia (Tinnevelly-Senna)
Pharmazeutischer Name: Sennae folium, Sennae fructus
Synonyme: Alexandrinische Sennespflanze
Familie: Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Die Sennespflanze ist ein bis zu zwei Meter hoher Strauch. Er hat fünf- bis neunpaarig gefiederte, gestielte Blätter, wobei die einzelnen bis zu sechs Zentimeter langen Blattfiedern lineal- oder lanzettförmig und leicht behaart oder kahl sind. Auch Nebenblätter sind erkennbar.
Die gelben Schmetterlingsblüten entspringen den Blattachseln und stehen in Trauben. Ihre fünfzähligen Blüten haben eine doppelte Blütenhülle. Der Fruchtknoten ist oberständig. Die Hülsenfrüchte sind etwa fünf Zentimeter lang und enthalten mehrere flache Samen.
Die Form der Blattfiedern gaben den beiden Arten, die sich nur wenig voneinander unterscheiden, ihren Beinamen: "acutifolius" hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet "spitzblättrig", während "angustifolius" mit "schmalblättig" übersetzt werden kann.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Dickdarm
Ausführlich werden die Syndrome unter Syndrome und Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die zur Behandlung der entsprechenden Syndrome eingesetzt werden können.
Relevante Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Sennoside sind die unwirksamen Vorstufen ihrer aktiven Metaboliten. Im Dickdarm wird der Zuckeranteil der Glykoside durch Bakterienenzyme abgespalten. Anschließend wird das Aglykon oxidiert. Dabei entstehen Anthrone als aktive Metaboliten. Sie führen zu einer Zunahme der Sekretion von Flüssigkeit und Elektrolyten in das Darmlumen. Durch das höhere Füllvolumen kommt es zu einer Reizung der Darmwand, die die Peristaltik stimuliert. Gleichzeitig wird die Rückresorption von Flüssigkeit gehemmt.
Die älteste Überlieferung zur Senna stammt wohl vom Propheten Mohammed, der empfahl sich an Sennesblätter und Kümmel zu halten, da beide dem Propheten zu Folge jede Krankheit heilen, nur nicht den Tod. Gemäß der Säftelehre, beseitigte man bis ins 19. Jahrhundert "schlechte Säfte" mit Hilfe von Senna aus dem Körper. 1872 wurde die Heilpflanze in das erste Deutsche Arzneibuch aufgenommen.
> Blaschek W (Hrsg.). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart 2016
> Schilcher H. Leitfaden Phytotherapie. München 2016
> Ritter S. Arzneimittel-Interaktionen in der Phytotherapie. Bad Kötzting 2019
> Chang L, Chey WD, Imdad A et al. American Gastroenterological Association - American College of Gastroenterology Clinical Practice Guideline: Pharmacological Management of Chronic Idiopathic Constipation. Gastroenterology. 2023 Jun;164(7):1086–1106.