Rotklee

Wissenschaftlicher Name: Trifolium pratense
Pharmazeutischer Name: Trifolii flos
Synonyme: Wiesenklee
Familie: Fabaceae (Schmetterlingsblütler)

Heimat & Botanik

Der ein- bis zweijährige Rotklee wird zwischen fünfzehn und achtzig Zentimeter hoch. Er hat einen aufrechten, kahlen oder behaarten Stängel mit wechselständig oder spiralig ansetzenten, dreiteilig gefiederten Laubblättern mit einem bis zu acht Zentimeter langen Blattstiel. Die eiförmige bis elliptische, ganzrandige Blattspreite ist behaart und bis zu sechs Zentimeter lang sowie ca. drei Zentimeter breit. Charakteristisch ist ein heller Fleck in ihrer Mitte. Zudem befinden sich am Blattstiel kleine, eiförmige Nebenblätter.

Der Rotklee beginnt im April zu blühen und schmückt die Wiesen bis Oktober mit seinen kugeligen purpurroten Blütenständen, deren Einzelblüten maximal zwei Zentimeter lang sind. Der Blütenstand hat einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Einst war der Rotklee vor allem in Europa und den Mittelmeerländern bis nach Indien beheimatet, doch mittlerweile findet man ihn weltweit auf Wiesen und Feldern sowie in Lichtungen von Wäldern auf nährstoffreichen Lehmböden.

Der botanische Name "Trifolium" bedeutet "dreiblättrig" oder "drei Blätter" und beschreibt die Fiederblätter, während der Zusatz "pratense" mit "auf Wiesen wachsend" übersetzt werden kann.

Eigenschaften & Geschmack

Eigenschaften

  • kühl

Geschmack

  • süß
  • leicht salzig
  • leicht bitter

Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.

Wirkungen & Indikationen in der chinesischen Medizin

Tropismus: Lunge, Niere, Blase

Tonikum

Yin-Tonikum

  • Tonisiert Nieren Yin: Trockenheitssymptome, Obstipation, Nachtschweiß
  • Tonisiert Lungen Yin, kühlt und befeuchtet: Trockener Husten (Keuchhusten), Mund, Hals, Haut.

Hitze kühlendes Kraut

Leere Hitze eliminierendes Kraut

  • Klärt Leere Hitze, Nieren-Yin xu + Lungen-Yin xu: Klimakterium mit Hitzewallungen, Oestrogenmangel.

Nässe trocknendes Kraut (feuchte Hiitze)

  • Leitet feuchte Hitze aus der Blase aus: Zystitis, Fluor Vaginalis, Prostatitis, Nierengries

Wind und Nässe eliminierendes Kraut (Bi-Syndrome)

Hitze, Wind und Nässe eliminierendes Kraut

  • Entzündliche Erkrankungen der Gelenke, Arthritis

Kraut, das die Haut behandelt

  • Umschläge bei Ekzemen, Psoriasis, Geschwüre, Drüsenschwellung

Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.

Anwendung

Infus

  • 1 Teelöffel bis 1 Esslöffel pro Tasse
  • Tagesdosis 12 g

Trockenextrakt

  • Dosierung nach Herstellerangaben
  • 40-50 mg Isoflavone täglich

Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt. 

Nebenwirkungen

  • Übelkeit
  • Juckreiz

Aufgrund der estrogenen Wirkung von Rotklee sollten Frauen sich regelmäßig gynäkologisch untersuchen lassen, wenn sie Rotklee zu sich nehmen.

Vorsicht

Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Die Anwendung wird daher nicht empfohlen.

Kontraindikationen

Aufgrund der estrogenen Wirkung sollte kein Rotklee zum Einsatz kommen, wenn hormonabhägige Tumore bei den potentiellen Anwendern oder ihrer nahen Familienangehörigen bekannt sind.

Mögliche Wechselwirkungen mit Arzneistoffen

Es sind Wechselwirkungen mit hormonell wirksamen Medikamenten möglich, eine gemeinsame Anwendung sollte daher unterbleiben. Zudem kann Rotklee die Aktivität von Enzymen, die an der Metabolisierung von Arzneistoffen beteiligt sind (CYP) verändern. Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.

Pflanzenstoffe

ätherisches Öl

  • u. a. Methylsalicylat, Benzylakohol

Isoflavonoide 

  • Biochanin A, Caylcosin, Daidzein, Formononetin, Genistein, Glycitein, Pratensein u. a. als Glykoside gebunden

Phenolcarbonsäuren

Cumarine

Gerbstoffe

Cyanogen Gylkoside

Sterole

Cumestane

  • Coumestrol u. a.

Lignane

  • Matairesinol u. a.

Proteine

Die Zusammensetzung der Pflanzenstoffe kann sich je nach Standort, Klima und Zeitpunkt der Ernte der Arzneidroge sowie dem Auszugsmittel und der Darreichungsform unterscheiden. Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.

Mögliche pharmakologische Wirkungen

  • estrogen
  • lipidsenkend
  • antiinflammatorisch
  • antioxidativ

Geschichte & Mythologie

Quellen