Wissenschaftlicher Name: Rumex crispus
Pharmazeutischer Name: Rumicis crispi herba, Rumicis crispi radix
Synonyme: Ampfer, krausblättriger Ampfer
Familie: Polygonaceae (Knöterichgewächse)
Der in Eurasien beheimatete und in Deutschland stark verbreitete krause Ampfer ist ein immergrünes Kraut, das auf nährstoffreichen, feuchten Böden gedeiht. Die Pflanze kann zwar bis zu eineinhalb Meter hoch wachsen, meist wird sie jedoch nur fünfzig bis siebzig Zentimeter groß. Charakteristisch sind die am Rand kraus gewellten, bis zu knapp einem halben Meter langen Laubblätter, die mindestens viermal so lang wie breit sind und spitz zulaufen.
Die Pflanze blüht von Juni bis August mit zahlreichen, unscheinbaren und kleinen, gelblich-grün und rötlich angehauchten Einzelblüten, die in blattlosen Scheintrauben an sich verzweigenden Ästen zusammen stehen.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Darm und Haut
Der krause Ampfer hat einen starken Bezug zur Wandlungsphase Metall. Er kühlt vor allem feuchte und toxisch Hitze. Außerdem führt er sanft ab. So kann er eine Diarrhö unter anderem aufgrund seines Gehalts an Gerbstoffen ebenso lindern wie eine Obstipation dank seines Gehalts an Anthrachinonen. Diese sorgen gemeinsam für den bitteren und adstringierenden Geschmack. Während Anthrachinone den Darm befeuchten, trocknen ihn die Gerbstoffe.
Nässe trocknendes Kraut (feuchte Hitze)
toxische Hitze ausleitendes Kraut
Obstipation durch Leber-Qi-Stagnation lösendes Kraut
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Wurzel
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Die Anwendung wird daher nicht empfohlen.
Der krause Ampfer kann unter Umständen Kaliumverluste durch entsprechend wirkende Arzneistoffe oder Arzneipflanzen verstärken und sollte vorsichtshalber nicht mit diesen kombiniert werden. Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Die Zusammensetzung der Pflanzenstoffe kann sich je nach Standort, Klima und Zeitpunkt der Ernte der Arzneidroge sowie dem Auszugsmittel und der Darreichungsform unterscheiden. Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Der krause Ampfer wird seit der Antike als Gemüse geschätzt. Nachahmer sollten ihn jedoch vorsichtig dosieren, da sein hoher Gehalt an Oxalat die Anfälligkeit für Nierensteine erhöhen kann.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen:
> Qian H, Jia Y, Zheng K et al. Rumex crispus L.: A comprehensive review on botany, traditional uses, phytochemistry, pharmacology, and safety. Int Immunopharmacol. 2024 Dec 25;143(Pt 3):113569.
> Li JJ, Li YX, Li N et al. The genus Rumex (Polygonaceae): an ethnobotanical, phytochemical and pharmacological review. Nat Prod Bioprospect. 2022 Jun 16;12(1):21.
> Saoudi MM, Bouajila J, Rahmani R et al. Phytochemical Composition, Antioxidant, Antiacetylcholinesterase, and Cytotoxic Activities of Rumex crispus L. Int J Anal Chem. 2021 Jul 2;2021:6675436.
zuletzt aktualisiert am 28.9.25