Wissenschaftlicher Name: Eschscholzia californica
Pharmazeutischer Name: Eschscholziae herba
Synonyme: Kalifornischer Kappenmohn, Schlafmützchen, Escholzia
Familie: Papaveraceae (Mohngewächse)
Goldmohn ist eine einjährige, anspruchslose Pflanze, die gut einen halben Meter hoch wächst und eine kräftige Pfahlwurzel hat. Diese ermöglicht es dem Goldmohn zu überdauern und mehrere Jahre im Frühjahr wiederzukehren. Die Pflanze bildet eine grundständige Blattrosette mit dreifach gefiederten, schmalen, länglichen Blättern und übersteht Trockenheit ebenso wie Kälte.
Von Juli bis September blühen an langen Stängeln gelb-orange Blüten in den Blattachseln. Die länglichen Blütenknospen sitzen kegelförmig und spitz zulaufend auf einem abgesetzten Blütenboden. In dieser Phase umschließen die Kelchblätter die Kronblätter. Aufgrund der Form der Knospe und ihrem abschirmenden Effekt bezeichnet man sie als auch Schlafmütze. Öffnet sich die radiärsymmetrische Blüte mit den sich überlappenden, orangegelben Kronblättern, fallen die Kelchblätter ab. Der Blütenboden ist dann erst einmal nicht mehr sichtbar ist. Charakteristisch ist ein orangefarbener Fleck in der Tiefe der Kronblätter.
Die Kronblätter umzingeln die zahlreichen Staubblätter in ihrer Mitte. Im Herbst bilden sich zehn Zentimeter lange Schoten, die zahlreiche Samen enthalten und sich mit dem Wind ausbreiten. Der botanische Name erinnert an den deutsch-baltischen Arzt und Naturforscher Johann Friedrich von Eschscholtz. Er nahm in der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts an der sogenannten Rurik-Expedition teil, einer Weltumsegelung. Der Zusatz “californica” nmmt Bezug darauf, dass der Goldmohn seit 1903 das Wahrzeichen von Kalifornien ist.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Leber, Herz, Shen
Goldmohn ist eine bitter und säuerlich schmeckende Heilpflanze. Der bittere Geschmack weist darauf hin, dass Goldmohn das Leber-Yang absenken und Hitze kühlen sowie den Shen beruhigen kann. Verantwortlich hierfür sind bitter schmeckende Alkaloide zusammen mit den ebenfalls bitteren Flavonoiden und den adstringierenden Phenolcarbonsäuren, wobei die Flavonoide auch zu den Qi bwegenden Pflanzenstoffen gehören.
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung von Goldmohn zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Die Zusammensetzung der Pflanzenstoffe kann sich je nach Standort, Klima und Zeitpunkt der Ernte der Arzneidroge sowie dem Auszugsmittel und der Darreichungsform unterscheiden. Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
1903 wurde der Goldmohn zum Wahrzeichen von Kalifornien auserkoren. Schon die Ureinwohner Amerikas nutzten ihn medizinisch, sowie für spirituelle Riten. Mittlerweile ist Goldmohn in Europa verbreitet.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen:
> European Medicines Agency (EMA). (2015). Assessment report on Eschscholzia californica Cham., herba. EMA/HMPC/228156/2013