Besenginster

Wissenschaftlicher Name: Cytisus Scoparius
Pharmazeutischer Name: Scoparii herba
Synonyme: Gelbe Scharte, Gilbkraut, Mägdebusch, Mägdekrieg, Pfriemenstrauch, Ramse, Rehweide
Familie: Fabaceae (Schmetterlingsblütler)

Heimat & Botanik

Der Besenginster ist ein bis zu zwei Meter hoher Strauch, der im Winter kahl ist und eine kräftige Pfahlwurzel mit Seitenwurzeln und Knöllchen bildet. Seine fünfkantigen, grünen Stängel stehen wie bei einem Besen dicht zusammen und streben nach oben. An den Zweigen stehen die eine bis zwei Zentimeter langen Blätter wechselständig. Sie haben einen ca. ein Zentimeter langen Stiel oder sind ungestielt. Die Blätter sind ungeteilt oder dreiteilig, wobei die Einzelblätter lanzettförmig oder verkehrt-eiförmig geformt und behaart sind.  

Der Besenginster blüht von Mai bis Juni leuchtend gelb. Seine Schmetterlingsblüten stehen in Blütenständen zusammen im oberen Bereich des Strauchs. Sie sind etwa zweieinhalb Zentimeter lang und fünfzählig. Im Herbst bilden sich schwarze Hülsenfrüchte.

Alle Pflanzenteile sind giftig!

Eigenschaften & Geschmack

Eigenschaften

  • warm
  • trocken

Geschmack

  • bitter
  • leicht scharf

Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
 

Wirkungen & Indikationen in der chinesischen Medizin

Tropismus: Herz

Nässe ausleitende Kräuter

Kraut, das das Herz-Yang behandelt

  • kardial bedingte Ödeme

Qi bewegende Kräuter

Herz-Qi bewegendes Kraut

  • Arrhythmien, Bradykardie, Vorhofflimmern, unregelmäßiger Puls, Extrasystolen

Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.

Anwendung

Homöopathisch

  • D4-Potenz 3 x 5 Globuli oder Tropfen der Tinktur

Spagyrisch 

  • 5 Sprühstöße 3 x tgl.  

Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt. 

Nebenwirkungen

Insbesondere bei Überdosierung zeigen sich Vergiftungssymptome mit

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Diarrhö
  • Somnolenz
  • Kopfschmerzen
  • Motilitätsstörungen
  • Konvulsionen

Eine zu hohe Dosierung kann zu peripherer Atemlähmung, Bradykardie und asystolischem Herzstillstand führen und somit tödlich sein!

Kontraindikationen

  • Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder und Jugendliche
  • Hypertonie
  • Einnahme von Monoaminoxidasehemmern

Mögliche Wechselwirkungen mit Arzneistoffen

Die gemeinsame Anwendung mit Arzneistoffen, die die Monoaminoxidase hemmen, ist kontraindiziert! Es besteht die Gefahr einer hypertonen Blutdruckkrise, daher ist ein Abstand von 14 Tagen zu Monoaminoxidasehemmern zwingend erforderlich!

Pflanzenstoffe

Alkaloide

  • Spartein, Lupanin, Hydroxylupanin, Oxyspartein, Dehydrospartein,17-Oxospartein, Ammodendrin u.a.

Biogene Amine

  • Phenylethylamine z. B. Tyramin, Dopamin

Flavonoide 

  • z. B. Scoparin, Spiraeosid, Isoquercitrin, Genitosid, Scoparaosid, Kampherol, Sarothamnosid, Vitexin, Quercitinderivate
  • Isoflavone: Daidzein

Ätherisches Öl

Phenolcarbonsäuren

  • Kaffeesäurederivate, Hydroxyzimtsäure

Cumarine

Tannine

Stilbene

 

Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.

Mögliche pharmakologische Wirkungen

  • sympathomimetisch
  • vasokonstriktiv
  • hypertensiv
  • antiarrhythmisch
  • diuretisch
  • antioxidativ
  • antiinflammatorisch
  • antibakteriell

Quellen