Weihrauch

Wissenschaftlicher Name: Boswellia serrata
Pharmazeutischer Name: Olibanum indicum, Gummi olibanum
Synonyme: Salai Guggul, Olibanum
Familie: Burseraceae (Balsambaumgewächse)

Heimat & Botanik

Die Heimat des Weihrauchbaums liegt in Indien, sowie in Afrika in Äthiopien, Eritrea, Jemen, Oman, Somalia und Sudan. Es sind mehr als 25 Arten bekannt, von denen der indische Weihrauch medizinisch genutzt wird. Zur Gewinnung des Harzes, wird der Baum bearbeitet, damit das Harz heraus fließt und am Baum trocknet, bevor es weiter verarbeitet wird. Je nach Standort, Klima, Alter und Größe des Baums wird ein Harz unterschiedlicher Qualität gewonnen.

Eigenschaften & Geschmack

Eigenschaften

  • warm

Geschmack

  • scharf
  • bitter
  • adstringierend

Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.

Wirkungen & Indikationen in der chinesischen Medizin

Tropismus: Lunge mit Haut, Darm, Gelenke

Weihrauch ist ein Harz, das ätherische Öle enthält, und stark eliminierend wirkt. Aufgrund seiner bewegenden Eigenschaften und seines bitteren Geschmacks kann er, obwohl er warm ist, Hitze kühlen und Nässe ausleiten. Er wird vor allem bei chronischen Erkrankungen eingesetzt. 

Wind und Nässe eliminierendes Kraut

Kälte, Wind und Nässe eliminierendes Kraut

  • Rheuma, Arthritis, Gicht, Arthrose, Multiple Sklerose

Hitze kühlendes Kraut

Nässe trocknendes Kraut (feuchte Hitze)

  • Morbus Basedow, Hyperthyreose, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), Colitis ulzerosa, Morbus Crohn, Darmmykosen

Blut bewegendes und Stase lösendes Kraut

  • Dysmenorrhö, Psoriasis, begleitend bei Tumorerkrankungen

Äußerlich anwendbares Kraut

ätherisches Öl

  • Immunschwäche, Bronchitis, Asthma
  • Depression, Nervosität, Stressbelastung, Angst
  • Arthrose, Arthritis, Sportverletzungen
  • Narben

Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.

Anwendung

Trockenextrakt

  • 1 bis 3mal täglich 400 mg zum Essen

ätherisches Öl

  • Auflage, Bad, Einreibung, Massage, Inhalation

Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt. 

Nebenwirkungen

  • allergische Reaktionen
  • Beschwerden im Magen-Darm-Trakt

Vorsicht

Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. 

Kontraindikationen

  • bekannte Unverträglichkeit
  • äußerliche Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern

Mögliche Wechselwirkungen mit Arzneistoffen

Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.

Pflanzenstoffe

Harz 50-70 %

  • Sesqui- und Diterpene darunter Boswelliasäuren wie 11-Keto-β-Boswellia-, Acetyl-11-Keto-β-Boswellia-, α-Boswellia-, Acetyl-α-Boswellia-, β-Boswellia-, Acetyl-β-Boswelliasäure

ätherische Öle 7-9 %

  • Monoterpene darunter 28 % α-Thujen, 25 % α--Pinen, Limonen, Sabinen, Myrcen
  • Sesquiterpene, Monoterpenole, Sesquiterpenole, Ketone, Oxide

Polysaccharide über 20 %

  • darunter Schleimstoffe

Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.

Mögliche pharmakologische Wirkungen

Harz und Extrakt

  • antiinflammatorisch
  • immunsuppressiv
  • antiproliferativ
  • analgetisch
  • antimikrobiell
  • antidiabetisch

ätherisches Öl

  • mukolytisch
  • immunstimulierend
  • epithelisierend
  • antiinflammatorisch
  • antidepressiv
  • sedierend

Geschichte & Mythologie

Weihrauch wurde schon in der Antike genutzt. Er gehörte zu den Geschenken, die die heiligen drei Könige dem frisch geborenen Jesus brachten. Er wurde seit je her medizinisch genutzt, aber auch als Räucherwerk verwendet.

Quellen