Wissenschaftlicher Name: Camellia sinensis
Pharmazeutischer Name: Theae viridis folium
Synonyme: Grüntee
Familie: Theaceae (Teegewächse)
Die Heimat des Teestrauchs wird in Indien vermutet, sie liegt in der Region Assam. Von dort gelangte der Teestrauch vor knapp um 2.700 v. Chr. nach China, wo es ihm gelang sich an das dortige Klima anzupassen. Im Unterschied zum Assam-Tee verträgt er daher Trockenheit und Kälte.
Die Teesträucher würden zu Bäumen von bis zu zehn Metern Höhe heran wachsen, würde man sie für die Ernte der Teeblätter nicht regelmäßig zuschneiden. An zahlreichen Äste wachsen wechselständig ei- bis lanzettförmige, ledrige Blätter. Sie haben einen kurzen Blattstiel und sind zwischen fünf und vierzehn Zentimeter lang sowie zwei bis etwa sieben Zentimeter breit. Dabei sind die Blätter des indischen Teestrauchs größer als die Blätter der chinesischen Variante, welche wiederum härter sind. Diese kleineren Blätter schmecken allerdings aromatischer. Ihr Rand ist leicht gesägt. Während die Blattunterseite heller und unter Umständen behaart ist, ist die glänzende Oberseite dunkelgrün und glatt.
In den Blattachseln bilden sich von Oktober bis Februar bis zu drei weiße radiärsymmetrische Blüten mit etwa drei Zentimeter Durchmesser. Sie haben eine doppelte Blütenhülle und sechs bis acht Kronblätter, die ebenfalls einen doppelten Kreis bilden. In ihrer Mitte ragen die Staubblätter empor. Aus den Blüten entwickeln sich nach der Befruchtung Kapselfrüchte, die bis zu drei Samen enthalten. Sie sind zwischen August und Oktober reif.
Tee wird mehrmals im Jahr geerntet. Von hoher Qualität und entsprechendem Koffein- und Gerbstoffgehalt sind frisch ausgetriebenen Blätter an den Triebspitzen (Pekoe) mit ihren direkten Nachbarn. Der First Flush wird von März bis April geerntet, der Second Flush von Mai bis Juni.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Leber, Darm
Hitze, Wind und Nässe eliminierendes Kraut
Tropismus: Leber, Herz, Magen, Darm, Niere, Blase
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Es sind keine Nebenwirkungen für den Teekonsom in üblichen Mengen (bis zu fünf Tassen täglich) beschrieben.
Hoch dosierte Grüntee-Extrakte können nicht nur eine Obstipation, sondern auch Leberschäden sowie einen Anstieg von Blutdruck und Augeninnendruck verursachen. Die Tageshöchstdosis an EGCG aus allen Quellen sollte daher 800 Milligramm nicht überschreiten. Beim Auftreten von Symptomen, die auf eine Erkrankung der Leber hinweisen können (gelbe Skleren, Gelbsucht, heller Stuhl, dunkler Urin) sollte das Extrakt umgehend abgesetzt und eine Arztpraxis aufgesucht werden.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung des Extrakts in Schwangerschaft und Stillzeit sowie des Tees und des Extrakts bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Grüner Tee kann ebenso wie schwarzer oder weißer Tee die Bioverfügbarkeit von Arzneistoffen verändern. Zur Einnahme Antihypertensiva und Mineralstoffen sollte daher idealerweise ein Abstand von zwei Stunden eingehalten werden. Weiterhin kann die Wirkung von Monoaminoxidasehemmern und diejenige von Sympathomimetika verstärkt werden. Die Wirkung von Sedativa und Hypnotika kann dagegen vermindert werden.
Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen - insbesondere mit Immunsuppressiva oder Immunmodulatoren - sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
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Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
In China wurde Tee vermutlich vor ca. 4.700 Jahren entdeckt. Der Kaiser Shen Nung soll während einer Rast die Blätter eines über ihm ragenden Asts mit heißem Wasser überbrüht haben und die belebende Wirkung des Getränk geschätzt haben. Es dauerte noch einmal tausend Jahre bis buddhistische Mönche den Tee in Japan bekannt machten. Vom beliebten Genussmittel entwickelte es sich bereits vor knapp 2.000 Jahren zum Handelsgut. Im 17. Jahrhundert gelangte er durch holländische Kaufleute nach England. Fortan wurde er nicht nur in Indien angebaut, er wurde auch überall in Europa bekannt und entwickelte sich nach und nach vom kostbaren Luxusartikel für den Adel zu einem erschwinglichen Getränk für jedermann.
Einem Mythos zu Folge dem buddhistischen Mönch Bodhi-Dharma. Er wollte mehrere Jahre ununterbrochen meditieren, schlief aber irgendwann doch ein. Kaum erwacht, war darüber so wütend, dass er sich die Augenlider ausgerissen haben soll und diese wegwarf. Die Lider haben der Legende zu Folge Wurzeln geschlagen: aus ihnen entwickelte sich der erste Teestrauch. Der Mönch schlief fortan nicht mehr ein, wenn er meditierte.
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