Wissenschaftlicher Name: Hippophaë rhamnoides
Pharmazeutischer Name: Hippophae rhamnoides fructus, Hippophae rhamnoides gemma, Hippophae rhamnoides oleum
Synonyme: Dünendorn, Fasanenbeere, Rote Schlehe, Sandbeere, Zitrone des Nordens
Familie: Elaeagnaceae (Ölweidengewächse)
Der vor allem im Norden und Westen in der Nähe der Küsten Europas, aber auch im Westen Asiens im Gebirge wachsende Sanddorn ist ein sommergrüner, getrenntgeschlechtiger Strauch oder Baum, der bis zu zwölf Meter in die Höhe ragen kann und über tiefe und auch in der Breite weit reichende Wurzeln bildet, so dass er auch auf sandigen Böden Halt findet. An seinen Zweigen des Sanddorns dornenförmige Kurztriebe.
Seine Laubblätter wachsen wechselständig und haben einen kurzen Blattstiel. Die ei- bis lanzettförmige Blattspreiten kann bis zu acht Zentimeter lang und bis zu acht Millimetern breit werden. Am Grund ist die am Rand nach unten gerollte Blattspreite keilförmig, während sie am anderen Ende spitz zuläuft. Der ganze Blattrand rollt sich leicht nach unten. Die grau-grüne Blattoberseite ist anfangs behaart, später fallen diese Haare jedoch ab, während die Haare an der Blattunterseite verweilen, so dass diese weiß-filzig erscheint.
Sanddorn blüht von März bis Mai bevor die Laubblätter austreiben. Die Blüten bilden sich in den Achseln der Triebe aus dem Vorjahr. Dabei bilden die männlichen Blüten einen ährenförmigen Blütenstand ohne Kronblätter, während die gelb-grünen weiblichen Blüten einzeln oder in Trauben zusammen stehen. Zwischen August und Dezember reifen die etwa acht Millimeter großen, runden bis eiförmigen, leuchtend orangefarbenen Steinfrüchte an den weiblichen Sträuchern. Aus dem Fruchtfleisch wird ein orangefarbenes, fettes Öl gewonnen, das Sanddornfruchtfleischöl.
Hippophaë hat einen griechischen Ursprung und bedeutet leuchtendes Pferd. Der Name erinnert daran, dass man das Laub des Sanddorns in der Antike den Rössern für ein glänzendes Fell gab; der Zusatz "rhamnoides" wurde von "rhamnus" für "Dorn" hergeleitet.
Früchte
Öl
Früchte
Öl
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Leber, Haut und Schleimhäute
Sanddorn ist ein Hitze kühlendes und das Weiqi tonisierendes Kraut, das vor allem bei Erkrankungen der Haut und der Schleimhäute indiziert ist. Da Sanddorn kalt ist und sauer schmeckt, erfüllt er ansonsten nicht die Kriterien für ein Tonikum. Sein hoher Gehalt an Vitamin C rechtfertigt jedoch die Einstufung als Weiqi-Tonikum. Darüber hinaus ist es eine Arzneipflanze, die dank ihres Gehalts an Carotinoiden die Augen nährt, jedoch nicht das Blut.
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Das Öl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und kann daher leicht ranzig werden. Es muss lichtgeschützt und kühl gelagert werden.
Aufgrund der gerinnungshemmenden Eigenschaften von Sanddorn sind Wechselwirkungen mit Gerinnungshemmern möglich. Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Das Öl ist reich an ungesättigten Fettsäuren.
Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen:
> Żuchowski J. Phytochemistry and pharmacology of sea buckthorn (Elaeagnus rhamnoides; syn. Hippophae rhamnoides): progress from 2010 to 2021. Phytochem Rev. 2023;22(1):3-33.