Wissenschaftlicher Name: Ruscus aculeatus
Pharmazeutischer Name: Rusci aculeati rhizoma
Synonyme: Myrtendorn, Stechmyrte
Familie: Asparagaceae (Spargelgewächs)
Bei dem im Mittelmeerraum Südeuropas, Nordafrikas und Vorderasiens beheimateten stechenden Mäusedorn handelt es sich um einen immergrünen Halbstrauch, der auf trockenen Böden gedeiht. Seine Höhe schwankt zwischen 20 und 90 Zentimetern.
Die eigentlichen Blätter des Mäusedorns sind unscheinbare, bräunliche, dreieckige bis lanzettförmige Schuppen. Was zweizeilig angeordnet wie Blätter aussieht, sind dagegen genau genommen flächig verbreiterte Kurz- oder Seitentriebe, sogenannte Phyllokladien, von bis zu 2,5 Zentimeter Länge. Sie sind ledrig hart, ganzrandig, eiförmig und verjüngen sich zu einer schmalen, scharfen Stachelspitze, weshalb der Mäusedorn den Zusatz "stechend" bzw. "aculeatus" erhielt. Ihre grüne Farbe verdanken sie dem Chlorophyll, ein Hinweis darauf, dass die Photosynthese hier stattfindet.
Zwischen März und Mai wachsen die weißen Blüten in Gruppen in der Mitte der Phyllokladien. Die dreizähligen, radiärsymmetrischen Blüten haben einen kurzen Stiel und eine einfache grün-gelbe, purpur gefleckte Blütenhülle. Ihre Blütenblätter bilden zwei Kreise wobei, die inneren Blütenhüllblätter kleiner und schmäler sind als die äußeren. Im Herbst reifen kleine, runde, rote Beeren mit 10–12 Millimeter Durchmesser.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Leber
Kräuter, die Leber-Qi-Stagnation behandeln
Ausführlich werden die Syndrome unter Syndrome und Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die zur Behandlung der entsprechenden Syndrome eingesetzt werden können.
Relevante Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung von Mäusedorn zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Früher bewahrte man Nahrungsmittel in Körben auf, in die der Mäusedorn mit eingearbeitet war. Seine Stacheln sollten Mäuse und Ratten fern halten. Den gleichen Zweck erfüllte er, wenn seine Zweige neben dem gesalzenen Fleisch aufgehängt wurden. In Italien reinigten Metzger ihre Hackblöcke mit Mäusedorn. Daran erinnert heute noch der englische Name "Butcher's broom". Heute verwendet man den Mäusedorn als dekorativen Weihnachtsschmuck.
Doch Mäusedorn war nicht nur nützlich: Plinius der Ältere berichtete, dass man Mäusedorn zu seiner Zeit als Spargelersatz verzehrte. Im Tessin wurden die Triebe auch noch in der Neuzeit gegessen.
> Bone K, Mills S. Principles and Practice of Phytotherapy. London 2017
> Blaschek W (Hrsg.). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart 2016
> Schilcher H. Leitfaden Phytotherapie. München 2016
> Ritter S. Arzneimittel-Interaktionen in der Phytotherapie. Bad Kötzting 2019
> Bäumler S., Heilpflanzenpraxis heute. München 2007
> Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)
> Patel H, Skok C, DeMarco A. Peripheral Edema: Evaluation and Management in Primary Care. Am Fam Physician. 2022 Nov;106(5):557-564.
> Kitchens BP, Snyder RJ, Cuffy CA. A Literature Review of Pharmacological Agents to Improve Venous Leg Ulcer Healing. Wounds. 2020 Jul;32(7):195-207.
> Jawien A, Bouskela E, Allaert FA, Nicolaïdes AN. The place of Ruscus extract, hesperidin methyl chalcone, and vitamin C in the management of chronic venous disease. Int Angiol. 2017 Feb;36(1):31-41.