Wissenschaftlicher Name: Pulmonaria officinalis
Pharmazeutischer Name: Pulmonariae herba
Synonyme: Fleckenkraut, Hirschkohl, Hirschmangold, Blaue Schlüsselblume, Schwindsuchtee, Unserer-Lieben-Frauen-Milchkraut
Familie: Boraginaceae (Raublattgewächse)
Das in Europa beheimatete Lungenkraut gedeiht auf feuchten Böden in Wäldern und verfügt über einen Wurzelstock, aus dem es alljährlich neu austreibt. Die eine Rosette bildenden, grau-grünen Laubblätter mit ihren charakteristischen weißen Flecken erscheinen zusammen mit den Blüten im Frühjahr. Weitere Blätter befinden sich wechselständig an einem Stängel. Stachelhöcker (Aculeoli) und dazwischen befindliche lange Borsten sorgen für eine Rauigkeit der Laubblätter.
Bereits im März und April blüht das Lungenkraut. Dabei befinden sich mehrere radiärsymmetrisch Blüten am Ende eines bis zu zwanzig Zentimeter hohen Stängels. Sowohl die Kelchblätter als auch die Kronblätter bilden eine trichterförmige Röhre, wobei die Kronblätter im Verlauf der Blütezeit die Farbe wechseln und daher zum Teil blass rosa, teils violett und teils blau gefärbt sind.
Das Lungenkraut erhielt seinen Namen aufgrund der weißen Flecken auf der Blattoberseite, die an Lungenbläschen erinnern. Dies prägte auch den botanischen Namen "Pulmonaria". Der Zusatz "officinalis" bezieht sich darauf, dass Pflanze im Verkaufsraum der Apotheke, der Offizin, erhältlich ist.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Lunge, Niere, Blase
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Die Zusammensetzung der Pflanzenstoffe kann sich je nach Standort, Klima und Zeitpunkt der Ernte der Arzneidroge sowie dem Auszugsmittel und der Darreichungsform unterscheiden. Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Weil die Form der Laubblätter an die Form der Lungenflügel erinnert, wurde Lungenkraut seit dem Mittelalter zur Behandlung von Erkrankungen derselben eingesetzt. Hildegard von Bingen bezeichnete die Pflanze als “Lungenwurz”. Bis heute hat sich die Behandlung von Atemwegserkrankungen mit Lungenkraut erhalten.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen:
> Kobrlová L, Čížková J, Zoulová V et al. First insight into the genomes of the Pulmonaria officinalis group (Boraginaceae) provided by repeatome analysis and comparative karyotyping. BMC Plant Biol. 2024 Sep 13;24(1):859.
> Krzyżanowska-Kowalczyk J, Kowalczyk M, Ponczek MB et al. Pulmonaria obscura and Pulmonaria officinalis Extracts as Mitigators of Peroxynitrite-Induced Oxidative Stress and Cyclooxygenase-2 Inhibitors-In Vitro and In Silico Studies. Molecules. 2021 Jan 26;26(3):631.
> Sadowska B, Wójcik U, Krzyżanowska-Kowalczyk J et al. The Pros and Cons of Cystic Fibrosis (CF) Patient Use of Herbal Supplements Containing Pulmonaria officinalis L. Extract: the Evidence from an In Vitro Study on Staphylokokkus aureus CF Clinical Isolates. Molecules. 2019 Mar 22;24(6):1151