Kürbis

Wissenschaftlicher Name: Curcubita pepo
Pharmazeutischer Name: Curcubitae fructus
Synonyme: Herkulessamen, Jonassamen, Peponensamen
Familie: Curcubitaceae (Kürbisgewächse)

Heimat & Botanik

Der Gartenkürbis gelangte mit den Seefahrern aus Amerika nach Europa. Die einjährige Pflanze bildet Sprosse, die sich bis zu zehn Meter am Boden ausbreiten. Die behaarten Stängeln fühlen sich rau an. An ihnen setzen wechselständig die handtellerförmigen, gelappten Laubblätter an, die zum Teil tief eingeschnitten und sehr groß sind. In ihren Achseln blühen zwischen Juni und August gelbe, trichterförmige Blüten, die fast vollständig von den Blättern verborgen sind. Im Herbst reifen die runden oder länglichen Kürbisse, bei denen es sich um Beerenfrüchte handelt. Mit bis zu dreißig Kilogramm und auch höherem Gewicht gehören sie zu den schwersten Früchten der Pflanzenwelt.

Eigenschaften & Geschmack

Eigenschaften

  • neutral bis warm
  • befeuchtend bis trocknend

Geschmack

  • süß

Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.

Wirkungen & Indikationen in der TCM

Tropismus: Niere, Blase

Tonikum

Qi-Tonikum

  • Nieren-Qi-Tonikum
    Miktionsbeschwerden, Harndrang, Harnverhalt, Reizblase, Enuresis nocturna, benigne Prostatahyperplasie, Prostataadenom

Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.

Anwendung

  • kein Tee, nur Samen oder Öl bzw. Fertigarzneimittel
  • Dosierung  
    • bis zu 15 g Samen pro Tag (1 TL = ca. 5;  1 EL = ca. 10 g  evtl. als Pulver (1-2 EL))
    • 3-4 g Öl pro Tag
    • Trockenextrakte nach Herstellerangaben
  • es empfiehlt sich die Anwendung von Spezialzüchtungen, da die Wirkstoffkonzentration sonst nicht ausreicht
  • Zur Langzeitanwendung geeignet
  • Wirkung tritt erst nach 6-9 Wochen ein

Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt. 

Mögliche Wechselwirkungen mit Arzneistoffen

Ein erhöhtes Blutungsrisiko unter Anwendung von Gerinnungshemmern ist nicht ausgeschlossen. Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung sollten Nutzen und Risiken daher mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin abgesprochen werden.

Pflanzenstoffe

fettes Öl 30-50 %

  • einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren darunter Omega-3-Fettsäuren

Polysaccharide 6-10 %

  • proteingebundene Polysaccharide zusammengesetzt aus Glucose, Arabinose, Fucose, Galaktose, Mannose, Rhamnose, Ribose, Xylose, Glucosamin, Glucuronsäure, Galakturonsäure, Galaktosamin

Proteine 25-50 %

  • L-Tryptophan und andere Aminosäuren

Phenolcarbonsäuren

  • Chlorogen-, p-Coumar-, Ferula-, Gallus-,Hydroxybenzoe-, Kaffee-, Sinapin-, Vanillinsäure

Flavonoide

  • Astragalin, Isoquercetin, Kaempferol, Myricetin, Quercetin, Rutin

Steroide

  • β-Sitosterol, Δ-7-Sterol

Vitamine

  • Carotinoide: Beta-Carotin, Lutein, Zeaxantin
  • Vitamin E, B-Vitamine 

Spurenelemente

  • Calcium, Eisen,  Jod, Kalium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Phosphor, Selen, Zink

 

Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
 

Mögliche pharmakologische Wirkungen

  • prostatotrop
  • antioxidativ
  • antiinflammatorisch
  • diuretisch
  • antibakteriell
  • antihypertensiv
  • antidepressiv (L-Tryptophan)
  • neuroprotektiv
  • nährt das Mikrobiom (Fruchtfleisch)
  • antidiabetisch (Fruchtfleisch)

Quellen