Wissenschaftlicher Name: Pelargonium sidoides
Pharmazeutischer Name: Pelargonii radix
Synonyme: Afrikanische Geranie, Südafrikanische Pelargonie
Familie: Geraniaceae (Storchenschnabelgewächse)
Die in Südafrika beheimatete Kaplandpergonie ist ein mehrjähriges bis zu achtzig Zentimeter hohes Kraut, das über eine kräftige, im Innern rötliche Wurzelknolle von etwa drei Zentimeter Durchmesser verfügt, die medizinisch genutzt wird. Diese Knolle speichert Wasser und ermöglicht es der Pflanze auch trockene Zeit gut zu überstehen. Die Kaplandpelargonie gedeiht auf steinigen Böden und auf Wiesen bis 2.000 Meter Höhe.
Die Blattstiele der Laubblätter setzen wechselständig am Stängel an. Die rundlichen Blätter selbst sind am Grund oft herzförmig, samtig behaart und am Rand leicht gezähnt. Die Pflanze blüht in ihrer Heimat nahezu das ganze Jahr und bildet Blütenstände mit dunkelroten Blüten, die über fünf Kronblätter verfügen.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Lunge
Die Kaplandperlagonie hat einen eindeutigen Bezug zur Wandlungsphase Metall. Sie eliminiert Wind-Hitze und kann aufgrund ihres kühlenden Effekts die Milz schwächen. Dies kann sich in Form von Verdauungsbeschwerden oder Blutungen manifestieren, wenn die haltendes Funktion der Milz beeinträchtigt wird. Grund ist der Gehalt an bitter schmeckenden Cumarinen. Dieser bittere Geschmack ist ein Indikator für ihre kühlenden Eingenschaften.
Wind-Hitze eliminierendes Kraut - schwebend
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen unter 1 Jahr.
Bei gemeinsamer Anwendung der Kaplandperlargonie zusammen mit Gerinnungshemmern kann das Blutungsrisiko erhöht sein. Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Die Arzneipflanze gelangte durch den Engländer Charles Henry Stevens Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa. Er litt an einer chronischen Lungenerkrankung, die er mit Hilfe der Kaplandpelargonie während einer Reise nach Südafrika ausheilen könnte. Dort wurde die Pflanze schon lange in der Volksmedizin eingesetzt. Es sollte noch fast einhundert Jahre dauern bis die Wirksamkeit der Pflanze wissenschaftlich untersucht wurde.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen:
> Alossaimi MA, Alzeer MA, Abdel Bar FM, ElNaggar MH. Pelargonium sidoides Root Extract: Simultaneous HPLC Separation, Determination, and Validation of Selected Biomolecules and Evaluation of SARS-CoV-2 Inhibitory Activity. Pharmaceuticals (Basel). 2022 Sep 23;15(10):1184.
> Panara A., Aalizadeh R., Thomaidis N.S. Chemical characterisation of Pelargonium sidoides root based on LC-QToF-MS non-target screening strategies. Phytochem. Anal. 2022;33:40–56.
> Careddu D, Pettenazzo A. Pelargonium sidoides extract EPs 7630: a review of its clinical efficacy and safety for treating acute respiratory tract infections in children. Int J Gen Med. 2018 Mar 8;11:91-98.
> Moyo M, Van Staden J. Medicinal properties and conservation of Pelargonium sidoides DC. J Ethnopharmacol. 2014 Mar 14;152(2):243-55.
> Timmer A, Günther J, Motschall E et al. Pelargonium sidoides extract for treating acute respiratory tract infections. Cochrane Database Syst Rev. 2013 Oct 22;2013(10):CD006323.