Wissenschaftlicher Name: Viola odorata
Pharmazeutischer Name: Violae odoratae h., Violae odoratae rad., Violae odoratae flos.
Synonyme: Heckenveilchen, Märzveilchen, Oeschen, Osterchen
Familie: Violacea (Veilchengewächs)
Das wohlriechende Veilchen oder Märzveilchen gehört zu zu den Frühblühern. Es versteckt sich gerne unter Büschen, in hellen Lichtungen im Wald oder unter Bümen, die während der Veilchenblüte noch kahl sind. Das Veilchen mag nährstoffreichen, aber sauren Boden, der relativ feucht, humos und lehmig sein sollte. Es ist eine ausdauernde Pflanze, die sich über Rhizome weit verbreiten kann. Die Blätter sind nieren- bis verkehrt herzförmig. Sie wachsen aus einer Rosette heraus. Im zeitigen Fühling, nämlich schon im März kann das Duftveilchen seine ersten Blüten treiben. Durch die Kälte der Jahreszeit ist der feine Geruch der Veilchenblüten machmal schlecht zu riechen, aber spätestens in der Wärme sollte es duften. Wenn nicht, wurde eine ähnliche Verwandte gepflückt.
Das Veilchen kann sich auch selbstbestäuben, lässt sich aber gerne beim Verbreiten der Samen helfen. Dafür haftet an den Samen eine Öldrüse, die Ameisen anlockt und ihnen als Speise dient. Ameisen tragen sie weit umher.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Herz, Shen, Lunge, Perikard, Leber, Haut
Veilchenblüten haben einen besonderen Bezug zum Shen und zum Herzen. Sie duften und schweben, und sie können mit ihren Saponinen Schleim, der die Lunge, aber auch die Herzöffnungen befällt, erweichen und zerteilen.
Veilchensirup aus den Blüten ist dunkelviolett und wird noch manchmal in der Apotheke genutzt.
Wind-Hitze eliminierendes Kraut
Heißen Schleim zerteilendes Kraut
Kraut, dass die Herzöffnungen von Schleim befreit
Toxische Hitze ausleitendes Kraut.
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Tropismus: Herz, Lunge, Perikard, Leber, Haut
Das Kraut kann im Großen und Ganzen ähnlich wie die Blüten eingesetzt werden, es hat weniger Wirkung auf den Shen und ist tendenziell weniger seelisch ausgleichend. Die restlichen angegebenen Indikationen sind die gleichen wie bei den Blüten und werden in der Literatur auch häufig gleichgesetzt.
Wind-Hitze eliminierendes Kraut
Heißen Schleim zerteilendes Kraut
Toxische Hitze ausleitendes Kraut.
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Tropismus: Lunge
Die Veilchenwurzel wirkt vor allem auf die Lunge. Sie kann Schleim zerteilen und gleichzeitig die Kehle befeuchten. Das macht sie zu einer wichtigen Heilpflanze bei zähen, festsitzendem Stutum mit trockenem Husten. Die Primelwurzel hat eine ähnliche Wirkung, gilt aber als die stärker wirkende der beiden.
Eine andere Pflanze ist allerdings die Veilchenwurzel für Babies, sie ist die Wurzel der blauen Iris, die im getrockneten Zustand nach Veilchen riecht. Beide sollten nicht verwechselt werden.
heißen Schleim zerteilendes Kraut
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Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht bekannt.
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Die Anwendung wird daher nicht empfohlen.
Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Die Zusammensetzung der Pflanzenstoffe kann sich je nach Standort, Klima und Zeitpunkt der Ernte der Arzneidroge sowie dem Auszugsmittel und der Darreichungsform unterscheiden. Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Um die Veilchen gab es früher viel Aufhebens. Der schöne Duft im zeitigen Frühjahr hat dazu geführt, dass es viele Bemühungen gegeben hat, um die Blüten etwas größer oder auch langstieliger zu züchten. Die kleinen Blumensträße waren wichtige Brautgaben oder wurden als Liebesbeweis verschenkt. Nach den Weltkriegen war der Anbau, die Zucht und auch das Sammeln zu aufwendig und heute sind viele Züchtungen verloren gegangen.
In der Parfumerie ist der Veilchenduft noch eine hochwertige Komponente. Er wurde und wird auch vielfach synthetisch nachgebildet. Das echte ätherische Veilchenöl ist wertvoll und teuer.
In der Bäckerei und Süßwarenherstellung waren kandierte Veilchen, Veilchensriup zum färben, Veilchenpastillen und vieles mehr sehr beliebt. Manches davon ist noch heute käuflich zu erwerben.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen:
> El-Feky AM, El-Rashedy AA. Anti-inflammatory and cytotoxic assessment of flavonoids isolated from Viola odorata flowers with computer-guided docking study. Sci Rep. 2025 Sep 18;15(1):32602.
> Orchard A, Moosa T, Motala N et al. Commercially Available Viola odorata Oil, Chemical Variability and Antimicrobial Activity. Molecules. 2023 Feb 9;28(4):1676.
> El Omari N, Guaouguaou FE, Bouyahaya A. Natural Bioactive Compounds from Medicinal Plants as Antibacterial Drugs: Mechanism Insights and Clinical Perspectives. Curr Top Med Chem. 2022;22(13):1093-1103.
> Slazak B, Kapusta M, Strömstedt AA et al. How Does the Sweet Violet (Viola odorata L.) Fight Pathogens and Pests - Cyclotides as a Comprehensive Plant Host Defense System. Front Plant Sci. 2018 Sep 11;9:1296.