Wissenschaftlicher Name: Rhodiola rosea
Pharmazeutischer Name: Rhodiolae roseae radix
Synonyme: Goldwurz, Rosenrot
Familie: Crassulaceae (Dickblattgewächse)
Der im Gebirge in Eurasien beheimatete Rosenwurz hat einen kräftigen nach Rosen duftenden Wurzelstock, nach dem die Pflanzen benannt wurde. Auch der botanische Name bezieht sich auf diesen Duft: "Rhodiola" leitet sich vom Griechischen "rhodios" ab und bedeutet rosig oder rosenartig. Der Zusatz "rosea" wiederholt dies.
Die aufrechten Triebe der Rosenwurz werden bis zu sechzig Zentimeter lang. An den Stängeln setzen wechselständig die graugrünen, dickfleischigen, löffelförmige Laubblätter an. Sie sind ein bis vier Zentimeter lang und zwei bis zehn Zentimeter breit. Die rundlich-ovalen bis lanzettförmigen Bläter haben einen glatten oder leicht gezähnten Blattrand.
Am oberen Ende eines jeden Triebs blühen von April bis August die in einer halbkugeligen Trugdolde zusammenstehenden radiärsymmetrischen, eingeschlechtlichen Blüten. Sie bestehen jeweils aus drei bis fünf Kelchblättern und drei bis fünf gelben, orange- bis rosafarbenen Kronblättern. Im Herbst reifen rote, behaarte, fleischige Balgfrüchte.
Die Wirkung des Geschmacks wird in den Theoretischen Grundlagen erläutert.
Tropismus: Herz, Milz, Lunge, Niere
Die Rosenwurz, eine Arzneipflanze, die unter kargen Bedingungen im Gebirge gedeiht, ist ein Qi-Tonikum mit Wirkung auf alle drei Erwärmer. Die Pflanze wurde in Studien bei Burn-out untersucht. Nährend wirken Proteine, Fette und Polysaccharide. Über den sauer-adstringierenden Geschmack kann die Rosenwurz auch haltende Effekte entfalten und Verlusten vorbeugen. Da sie eher kühl ist, kann sie bei vielen erschöpften Patienten gut ergänzend zu einem Tee verabreicht werden, sofern die möglichen Wechselwirkungen einer Einnahme nicht im Wege stehen.
Qi-Tonikum
Müdigkeit, Schwäche, Erschöpfung, Burn-out, Überarbeitung, Schichtdienst, Schläfrigkeit, mentale Erschöpfung, physische Erschöpfung, Zustand nach Entbindung, Stressempfindlichkeit, Prüfung, Belastungssituationen, Depression, Nikotinentzug, Anämie, Doping, Prävention der Höhenkrankheit, endokrine Insuffizienz von Thymus, Schilddrüse, Pankreas, Ovarien
Ausführlich werden die Kategorien unter Kategorien & Rezepturen vorgestellt. Dort werden auch weitere Pflanzen gelistet, die wir der jeweiligen Kategorie zugeordnet haben.
Die Einnahme erfolgt als Extrakt in Form eines Fertigarzneimittels morgens und bei Bedarf mittags nach Herstellerangaben (in der Regel 1-2 x täglich 144-200 mg).
Wir setzten Heilpflanzen in der Regel nicht als Einzeldroge, sondern gemeinsam mit anderen Heilpflanzen ein; wie wir sie kombinieren, ist im Abschnitt “Rezepturenlehre” erläutert. Informationen zu den verschiedenen Darreichungsformen sind in der Rubrik "Theoretische Grundlagen" hinterlegt.
Kontaktdermatitis bei Kontakt mit der frischen Wurzel
Bisher fehlen Erkenntnisse und Daten zur Sicherheit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Die Anwendung wird daher nicht empfohlen.
Im Falle einer geplanten gemeinsamen Anwendung von Rosenwurz zusammen mit Arzneistoffen sollten Nutzen und Risiken gemeinsam mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt abgewogen werden.
Die Zusammensetzung der Pflanzenstoffe kann sich je nach Standort, Klima und Zeitpunkt der Ernte der Arzneidroge sowie dem Auszugsmittel und der Darreichungsform unterscheiden. Ausführlich werden die Pflanzenstoffgruppen unter Pflanzenstoffe A-Z vorgestellt.
Die von uns bei der Erstellung der Inhalte für diese Webseite verwendeten Fachbücher sind im Literaturverzeichnis einsehbar. Darüber hinaus basieren die Inhalte zu dieser Pflanze auf folgenden Quellen:
> Tinsley GM, Jagim AR, Potter GDM et al. Rhodiola rosea as an adaptogen to enhance exercise performance: a review of the literature. Br J Nutr. 2024 Feb 14;131(3):461-473.
> Calabrese EJ, Dhawan G, Kapoor R et al. Rhodiola rosea and salidroside commonly induce hormesis, with particular focus on longevity and neuroprotection. Chem Biol Interact. 2023 Aug 1;380:110540.
> Pu WL, Zhang MY, Bai RY et al. Anti-inflammatory effects of Rhodiola rosea L.: A review. Biomed Pharmacother. 2020 Jan;121:109552.
> HPMC-Monographie der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)